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Im Alltagstest: 2013 Volkswagen VW Beetle Cabriolet 2.0 TDI 70′s

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Wir planen unsere Testfahrzeuge ja teilweise bis zu einem halben Jahr im Voraus, so kann es immer mal sein, dass ich gar nicht zu Hause bin, wenn ein Testfahrzeug angeliefert wird. So war es auch mit dem 2013 Volkswagen VW Beetle Cabriolet 2.0 TDI 70′s den meine Frau entgegen genommen hat. Als ich dann später des Abends nach Hause gekommen bin, kam sie gerade mit den Kindern von einer Spritztour zurück. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, was ich eigentlich nur von mir selbst kenne, wenn es um Autos geht. “Den will ich haben! .. Für mich! .. Als Alltagsauto.” Huh. Was für ein Auftakt für einen Alltagstest.

Ich bin das neue VW Beetle Cabriolet ja bereits bei der internationalen Fahrveranstaltung in Südfrankreich gefahren. Zuerst mit dem kleinen Diesel und DSG-Getriebe: Erste Probefahrt: Mit dem 2013 VW Beetle Cabrio 1.6 TDI durch Schnee in den Bergen zu Palmen am Strand und dann noch ganz kurz das Modell, was wir jetzt auch in Bielefeld hatten: Angefahren: toffeebraunes VW Beetle Cabriolet 70′s 2.0 TDI mit 6-Gangschaltung – einziger Unterschied, statt in Toffeebraun glänzte der Retro-Käfer im schönen Sonnenlicht der letzten Sommertage in einem dezenten Grau mit dem Namen Platinum Grey Metallic. Jens war damals nicht mit in Süd-Frankreich, also haben wir erst jetzt ein Ausfahrt.tv-Video zum VW Beetle Cabriolet erstellt, was ihr Euch gerne zur Einstimmung ansehen könnt:

Mein erster Eindruck zu dem Volkswagen Beetle Cabriolet, den ich in Südfrankreich mitgenommen hatte, hat sich im Alltagstest vollends bestätigt. Der 140 PS starke 2 Liter TDI ist kräftig genug, um eine Menge Fahrspass aufkommen zu lassen. Obwohl ich ja durchaus mittlerweile ein Automatikgetriebe immer der Handschaltung vorziehe, darf ich festhalten, dass das 6-Gang-Getriebe einfach perfekt zu dem Motor wie auch zum Beetle selbst passt. Ich würde ihm bei einem Kauf durchaus den Vorzug gegenüber dem DSG geben. Ich hatte nach meinem Frankreich-Aufenthalt auch schon mal mein Wunsch-Beetle Cabrio zusammenkonfiguriert: So würde ich mein neues VW Beetle Cabrio konfigurieren, da hatte ich auch schon die Handschaltung favorisiert. Wirklich angenehm ist das Sportfahrwerk. Alles andere als bretthart eingestellt, ist es durchaus komfortabel, ermöglicht aber eine sportliche Fahrweise. Mein Kompliment an Volkswagen – das nenne ich eine perfekte Abstimmung! Und zu guter Letzt gehört zum perfekten Fahrerlebnis auch eine ordentliche Lenkung. Die ist beim VW Beetle Cabriolet wundervoll direkt. Zudem ist das Lederlenkrad (m)ein Traum. Es ist ansatzweise zielich und lässt so “echtes Käfergefühl” aufkommen, liegt dabei aber griffig in der Hand. Ich habe wirklich so gar nichts zu meckern!

“Echtes Käfergefühl”? Nu, mach aber mal halblang, Jan! höre ich jetzt einige raunen. Dazu möchte ich den geschätzten Kollegen Fabian Mechtel zitieren, der schon damals schrieb: “… und eben dieses Käfer-Gefühl. Und bevor die Nörgler jetzt wieder das nörgeln anfangen: es ist da, fertig. Nicht im heiser rasselnden Boxer-Sinne, aber eben doch irgendwie.” Ich habe dem nichts hinzuzufügen und meine Frau hat dies bestätigt. Sie muss es wissen, denn sie ist damals™ als Führerschein-Neuling noch den alten, echten Käfer gefahren. Ich stehe allerdings mit meiner Meinung ziemlich alleine da, dass das Diesel-Rasseln auch seinen Teil zu diesem Gefühl beiträgt, weil es ein wenig an Boxer-Rasseln erinnert.

Ich darf an dieser Stelle einmal kurz verbal den Kopf schütteln ob der Namensgebung der Wolfsburger. Als man im März 1998 den Nachfolger es legendären Käfers als “New Beetle” vorstellte, war das mit dem Namen ja noch ok. Das jetzt aktuelle Modell hat man hingegen schlicht “Beetle” getauft, so dass wir jetzt von dem alten New Beetle sprechen und dem neuen Beetle. Argh! Die erste Generation (so ziehe ich mich jetzt elegant aus der Affäre) mochte ich nicht, um nicht zu sagen, dass ich zumindest das Coupe hässlich fand. Das Cabrio war schon ok. Die neue Generation hingegen mag ich durchaus in beiden Karosserie-Formen, wobei ich dem Cabrio doch immer den Vorzug geben würde. Ich finde, dass die Linien dem schönen Urahn durchaus näher kommen und dass das ganze Fahrzeug deutlich eleganter wirkt. Und die neuen Tag-Fahrleuchten mit den LEDs finden ich wirklich grandios! Zum Unterschied beim Fahrspass kann ich nichts beisteuern, weil ich den New Beetle nie gefahren bin. Also zurück zum Beetle.

Wenn wir so ein Volkswagen Beetle Cabriolet wirklich für uns anschaffen wollen, muss es wenigstens ansatzweise familienfreundlich sein. Und jede Mutter und auch jeder Vater weiss, dass ein Auto mit nur 2 Türen per se sich nicht wirklich zum Transport von 4 Personen eignet. Zwar kann man – auch als Erwachsener und auch bei geschlossenem Verdeck – doch dank Easy-Entry-System, bei dem man den Vordersitz zum Einsteigen weit nach vorne schieben kann, bequem einsteigen – der Punkt ist aber eben, dass man den Sitz umklappen muss. Der klassische Stop an der Schule, um das Kind abzuholen, gestaltet sich somit eben doch schwieriger als mit 4 Türen. Punkt. Die Sitzbank hinten bietet übrigens nicht nur 2 Personen Platz in den ausgeformten und durchaus bequemen Sitzen, es sind auch keine Gurte für eine dritte Person vorgesehen. Das finde ich ehrlich, heisst aber im Umkehrschluss auch, dass man nicht “mal eben” für eine kurze Strecke auch mit 5 Leuten fahren kann. Die Bein- und Kopffreiheit im Fond ist übrigens auch für Erwachsense bis 180cm ok. Ich selbst habe 150 km lang im Fond gesessen und fühlte mich nicht eingeschränkt – allerdings muss die Person vorne dann auch schon ein Stückchen nach vorne rutschen mit dem Sitz und sitzt somit nicht viel bequemer. In Sachen Komfort gibt es sonst nicht viel in der hinteren Sitzreihe. Ein einzelner Becherhalter und ein 12-Volt-Anschluss. Das wars. Der Fahrtwind bei geöffnetem Verdeck ist hinten natürlich deutlich heftiger als vorne. Ich fand es aber bis zu einer Geschwindigkeit von 120 km/h noch voll ok, im Standverkehr ist es zu keiner Zeit unangenehm. Wer keine Passagiere mitnimmt, kann das optionale Windschott (300 Euro) einsetzen und fährt dann mit noch weniger Luftverwirbelungen.

Die Höchstgeschwindigkeit der 140 PS Beetle Cabrios ist mit 196 km/h angegeben. Laut Tacho waren wir aber auch noch etwas flotter unterwegs. Und bei dem Tempo wird der Wagen bei geschlossenem Verdeck auch ziemlich laut. Da kann man versuchen mit dem optionalen Fender-Soundsystem gegenzuhalten, aber weit angenehmer ist es doch, dann eher mit 140 km/h über die Bahn zu flanieren. Meine Frau fand es sehr störend, wie laut es im Innenraum bei starkem Regen wird. Ja, sicher, das ist der Bauart geschuldet, aber dennoch – es scheint in Deutschland ja nun mal leider nicht nur die Sonne, nein, wir wissen ja durchaus wie Regen aussieht. Zwischen Regen und Sonnenschein liegen beim Beetle Cabrio übrigens gerade mal 9.5 Sekunden. So lange benötigt das elektrische Verdeck, um sich zu öffnen, bze zu schliessen. Das ist schon ganz schön fix – auch im Vergleich zu Cabrios aus dem Premium-Segment. Und wer es eilig hat, kann das Verdeck auch während der Fahrt öffnen/schliessen – solange er nicht schneller als 50 km/h fährt. Bei Original wie auch beim Golf Cabrio musste man früher immer eine Persenning über das geöffnete Verdeck ziehen, um Verschmutzung, Flatterbewegungen oder Schwingungen des Verdecks zu vermeiden und das Verletzungsrisiko von anderen Verkehrsteilnehmern zu mindern. Beim Beetle Cabrio ist sie serienmässig dabei. Verkehrt ist es nicht sie aufzuziehen, man muss aber nicht (gesetzlich) – das geöffnete Cabrio sieht aber meines Erachtens mit Persenning noch besser aus. Das Überstülpen erfordert ein wenig Arbeit, wenn man ein wenig routinierter ist, braucht man aber keine 5 Minuten.

Will man die Persenning aber stets mitführen, dann verbleibt im Kofferraum kaum mehr Platz. Das Gepäckabteil im Heck des Beetle fasst gerade mal 225 Liter. Das Gepäck für den Familienurlaub bekommt man dort nicht unter. Wenn man nur zu zweit unterwegs ist, kann man hingegen die Rücksitzbank umklappen und dort auch noch Gepäck verstauen. Bei einem Leergewicht von 1.482 kg ist übrigens eine Zulandung von 463 kg erlaubt. Kleinigkeiten kann man prima im Beetle Cabrio verstauen. In den Türen gibt es keine echten Taschen, sondern ein Fach in dem man Gegenstände mit einem breiten Gummiband fixiert. Dafür kann man dort so auch Falschen festklemmen. In der Mittelarmlehne verstaut man sein Handy und vor der Schaltkulisse kann man da Portemonnaie ablegen. Neben der Handbremse im Mittelkanal gibt es zwei Becherhalter, dahinter noch zwei kleine Ablageschalen. Das Retro-Käfer-Handschuhfach ist klein, aber meines Erachtens extrem süss, darüber findet sich noch ein größeres Handschuhfach, was aber durch die Bedienungsanleitung auch schon gut ausgefüllt wird.

Das Infotainment-System ist ok. Das Navigationssystem arbeitet und leitet ordentlich, die Anweisungen kommen rechtzeitig und sind verständlich. Leider habe ich es nicht geschafft, mein iPhone per Bluetooth zu verbinden. Ich will nicht ausschliessen, dass ich mich zu dämlich angestellt habe. Aber als sich nach dem Studium der Anleitung immer noch kein Erfolg einstellen wollte, kam meinerseits eine klare Kapitulation. Im unteren Handschuhfach lag ein Kabel mit iPhone4-Anschluss (alternativ kann man da auch USB wählen), was mir auch nicht weiter geholfen hat. Der optionale ParkPilot gibt akustische Warnsignale bei Hindernissen im Front- und Heckbereich. Das ist meiner Meinung nach nicht wirklich ausreichend, denn übersichtlich ist das VW Beetle Cabrio nun wirklich nicht. Und da ist es egal, ob das Verdeck nun geschlossen oder geöffnet ist. Eine optionale Rückfahrkamera wenn nicht gar einen Einpark-Assistenten würde ich mir wünschen. Den kann man aber zumindest aktuell noch nicht konfigurieren.

In der Basisausstatung kostet das 2013 Volkswagen VW Beetle Cabriolet 2.0 TDI 70′s mit manuellem Schaltgetriebe 31.675 Euro. Wie auch immer ich konfiguriert habe, ich bin bei 35.000 Euro herausgekommen. Für ein Cabriolet ist der Preis wohl voll ok, aber bei den ganzen Einschränkungen unter dem Aspekt Familienfahrzeug doch zu viel für uns. Den NEFZ-Verbrauch gibt Volkswagen mit 5.1 Liter an. Bei uns waren es 7.6 Liter, wobei dieser Verbrauch auf 90% Stadtverkehr und einer 300 Kilometer Autobahnfahrt mit hoher Geschwindigkeit beruht. Als Zweitwagen können wir uns das 2013 Volkswagen Beetle Cabriolet durchaus vorstellen – vielleicht in ein paar Jahren, wenn die Kinder deutlich autonomer sind. Die zwei Wochen haben wir hier auf jeden Fall genossen.

Nachstehend noch eine Galerie mit zahlreichen Fotos und Detailaufnahmen vom VW Beetle Cabriolet:


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